Jugendpolitische Impulse für die (post)migrantische Gesellschaft
Wir, das HauptamtlichenTeam, haben ebenfalls auf drei der neun Fragen geantwortet:
» Was ich über mich sagen möchte.
» Ich engagiere mich, weil…
» Warum nehmen wir am JEM-Projekt teil?
» Wie soll unser ProjektTEAM in zehn Jahren aussehen?
» Wer oder was hat mich inspiriert/beeinflusst?
» Was bedeutet für mich politische und gesellschaftliche Teilhabe?
» Wenn ich EINE Forderung an den Bundeskanzler stellen könnte…
» Was macht mir/uns am meisten Spaß an meinem/unseren Engagement?
» Was wünsche ich mir für die (post-)migrantische Jugend(verbands)arbeit in Deutschland?
Wie hat das JEM-HauptamtlichenTEAM geantwortet?
Ava Mirkovic
Funktion
Projektreferentin für Öffentlichkeitsarbeit
Sprachen
Serbisch, Deutsch, Englisch, Niederländisch
Was ich über mich sagen möchte.
Schwimmen im See, im Meer, im Schwimmbad, im Fluss, in ruhigen Wasser, bei Wellen, im Regen oder in der Hitze …nur nicht in der Kälte?
Was bedeutet für mich politische und gesellschaftliche Teilhabe?
Selbstbewusste, hartnäckige und auf Dauer basierte Vertretung von klar definierten eigenen Zielen (sei es Selbststärkung der Identitäten, Anerkennung von eigene Volksgruppe in Deutschland oder etwas anderes), und am liebsten zusammen mit gleichgesinnten wo es NIE am Spaß mangelt.
Was wünsche ich mir für die (post-)migrantische Jugend(verbands)arbeit in Deutschland?
Zum einen, für die MJSOs übersichtliche Unterstützungsstrukturen auf Kommunal-, Land- und Bundesebenen um die gegenwärtig begrenzte ehrenamtliche Zeit und Energie auf deren Ziele voll einzusetzen zu können. Zum anderen Strukturförderung um die Vereine mit Hauptamtlichen Stellen zu professionalisieren.
Ich engagiere mich, weil…
ich gemeinsam mit Menschen dafür kämpfen möchte, ihre politischen und gesellschaftlichen Forderungen sichtbar zu machen und umzusetzen. Die Entwicklung einer pluralen, demokratischen Gesellschaft ist nur möglich, wenn Alle die Möglichkeiten und Räume für Mitbestimmung haben. Deshalb ist es nötig, auch die Realitäten von Menschen mit Migrationserfahrung stetig in Politik, Strukturen und Institutionen des Staates einzupflegen. Es gilt hier, (Chancen)Gerechtigkeit herzustellen.
Was bedeutet für mich politische und gesellschaftliche Teilhabe?
Politische und gesellschaftliche Teilhabe bedeutet, Politik und Gesellschaft aktiv mitgestalten zu können. Dies bedeutet für mich, Möglichkeiten und Räume zur Verfügung zu haben, die es erlauben, an politischen und gesellschaftlichen Prozessen mitzuwirken und Entscheidungen mitzubestimmen. Jedoch bleiben für Viele die Türen zu Gestaltungs- und Entscheidungsräumen meist verschlossen und damit die Mitsprache stark eingeschränkt. Für die Gestaltung einer gemeinsamen Gegenwart und Zukunft sind aber die Stimmen aller Menschen relevant. Politische und gesellschaftliche Teilhabe sind ein Recht und kein Privileg.
Was wünsche ich mir für die (post-)migrantische Jugend(verbands)arbeit in Deutschland?
Für (post)migrantische Gemeinschaften ist es notwendig, die Bedingungen der eigenen Zukunft mitbestimmen zu können. Jugend(verbands)arbeit kann dabei als Türöffner verstanden werden. Allerdings ist die Entwicklung (post)migrantischer Jugendverbände durch finanzielle, räumliche und personelle Ressourcen stark eingeschränkt. Ich wünsche mir hier zukünftig verlässliche, langfristige finanzielle Mittel und einfache Zugänge zu Unterstützungsstrukturen. Es braucht entsprechende Kontextbedingungen, um pluralitätsförderndes Engagement aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Dafür müssen ehrenamtliche Strukturen und Aktive in weitaus größerem Maße von der Politik unterstützt werden.
Was ich über mich sagen möchte.
Eine meiner Leidenschaften: Ich bin ein großer Popkultur-Fan, im weitesten Sinne. Mich reißt mit, was Poppiges kritisch beleuchtet und feiert, z.B. der Podcast „Tratsch & Tacheles“ von und mit Hadnet Tesfai und Tarik Tesfu. Und natürlich Popmusik: der Eurovision Song Contest lässt mich nicht kalt und wenn ich arbeite, höre ich oft global Pop auf Radio Cosmo.
Warum nehmen wir am JEM-Projekt teil?
Ich habe länger in selbstorganisierten Kontexten des Globalen Lernens als Ehrenamtliche und Hauptamtliche gearbeitet. Mich interessieren dekoloniale und diskriminierungssensible Perspektiven, denen es um soziale und ökologische Gerechtigkeit geht. Im Kontext des JEM-Projekts bedeutet das für mich: als weiße Deutsche ohne Migrationserfahrung einen kleinen Teil dazu beitragen, selbstbestimmte (post)migrantische Jugend(verbands)strukturen zu unterstützen. Ich höre zu und versuche, eine gute Verbündete aus der Erwachsenenwelt zu sein. Ich lerne mit und von den ProjektTEAMs und es ist mir wichtig, Raum für (selbst)kritisches Feedback in der Zusammenarbeit zu schaffen. Für sowas gibt es meiner Erfahrung nach keine vorgefertigte Schablone, es ist immer auch ein Experiment. Und genau das ist es, was ich am JEM-Projekt mag: Das Projekt entwickelt sich organisch entlang dessen, was die ProjektTEAMS brauchen. Und ich versuche, dabei möglichst hilfreich zu sein.
Was wünsche ich mir für die (post-)migrantische Jugend(verbands)arbeit in Deutschland?
Dass das jugendliche Engagement in den verschiedenen (post-)migrantischen Communities in Deutschland noch mehr Anerkennung und jede Menge niedrigschwellige Förderung bekommt. Und: dass sich immer mehr junge Menschen aus (post)migrantischen Kontexten eingeladen fühlen, die Strukturen der Kinder- und Jugendverbandsarbeit zu nutzen, um selbstbewusst, selbstorganisiert und selbstbestimmt ihre Visionen einer Welt, in der sie leben wollen, mitzugestalten.
Ich engagiere mich, weil…
Studiert habe ich Kommunikations- und Medienwissenschaften (B.A.) und „European Economic Integration/Central and Eastern Europe“ (Msc.) in Leipzig, ein Erasmus-Jahr war ich in in England (Internationale Beziehungen). Seit Jahren arbeite ich im NGO-Bereich und habe bereits Erfahrung in verschiedenen internationalen Projekten: die Schwerpunkte meiner Öffentlichkeits- und Projektarbeit lagen bis jetzt in den Themen: Integration der Kriegsgeflüchteten, Prävention häuslicher Gewalt als Kriegsfolge, Antidiskriminierungsarbeit, Hospitationsreisen sowie Jugendaustausch (Erasmus+).
Warum nehmen wir am JEM-Projekt teil?
Ich bin ein offener und kommunikativer Mensch und stehe für die Integration und Vielfalt in der Gesellschaft. Persönlich bin ich immer wieder selbst Teil der sozialen und kulturellen Diversität und (er)lebe diese, was u.a. auch meinen Umzug nach Berlin nach dem Studium motivierte. Aufgrund meiner Herkunft und längeren Aufenthalten in verschiedenen deutschen Städten (Berlin, Leipzig, Düsseldorf und Kaiserlautern), sowie in England und Belgien, bin ich daran gewöhnt, im Alltag und im Berufsleben mit Pluralismus und Unterschieden zwischen Menschen kompetent umzugehen und ihre Engagement zu unterstützen.
Was wünsche ich mir für die (post-)migrantische Jugend(verbands)arbeit in Deutschland?
Ich wünsche mir, dass die migrantische Arbeit in Deutschland als selbstverständlich angesehen wird sich interaktiv mit den deutschen Vereinen entwickelt. Denn ein Kulturaustausch ist immer eine Entwicklung.
Ansprechpersonen
Ava Mirkovic
Öffentlichkeitsarbeit
ava-mirkovic@djo.de
+49 30 446 778-20
PGP-Schlüssel
Nabil Tanios
Politische Selbstvertretung
nabil-tanios@djo.de
+49 30 446 778-27
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NiNa Reichert
Projektleitung
nina-reichert@djo.de
+49 30 446 778-23
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Yevgeniya Kozmenko
Projektmittelbewirtschaftung
yevgeniya-kozmenko@djo.de
+49 30 446 778-21
Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, zugleich Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus als Zuwendungsgeberin dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Verfasser_innen bei dem Projektträger djo – Deutsche Jugend in Europa, Bundesverband e.V., die alleinige Verantwortung. Die Beauftragte distanziert sich ausdrücklich von allen Inhalten, die möglicherweise straf- oder haftungsrechtlich relevant sind.