Sieben junge Menschen der Pontosgriechischen Jugend in Europa im Portrait
ANSPRECHPERSON
Pontosgriechische Jugend in Europa

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Jugendpolitische Impulse für die (post)migrantische Gesellschaft

Wir haben die Pontosgriechische Jugend in Europa gebeten, auf drei unserer neun Fragen zu antworten:
» Was ich über mich sagen möchte.
» Ich engagiere mich, weil…
» Warum nehmen wir am JEM-Projekt teil?
» Wie soll unser ProjektTEAM in zehn Jahren aussehen?
» Wer oder was hat mich inspiriert/beeinflusst?
» Was bedeutet für mich politische und gesellschaftliche Teilhabe?
» Wenn ich EINE Forderung an den Bundeskanzler stellen könnte…
» Was macht mir/uns am meisten Spaß an meinem/unseren Engagement?
» Was wünsche ich mir für die (post-)migrantische Jugend(verbands)arbeit in Deutschland?

Portrait von Alexandra

Alexandra

Funktion
Öffentlichkeitsarbeit

Sprachen
Griechisch, Deutsch, Englisch

Was ich über mich sagen möchte

Ich studiere Kindheitspädagogik und liebe die Interaktion zwischen Menschen verschiedener Kulturen.

Ich engagiere mich, weil…

Ich engagiere mich im Verband, weil ich auf die Pontosgriech_innen aufmerksam machen will.

Was wünsche ich mir für die (post-)migrantische Jugend(verbands)arbeit in Deutschland?

…dass alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft gesehen werden ohne Differenzierungen. Insgesamt wünsche ich mir mehr gegenseitige Achtung.

Was ich über mich sagen möchte.

Wenn man mich in einem Wort beschreiben müsste, dann wären wohl die meisten Antworten: WISSENSDURSTIG, denn ich lebe nach dem Motto: „Wer sich nicht mit neuen Dingen beschäftigt, entwickelt sich nicht weiter. Denn wer immer tut, was er_sie schon kann, bleibt immer das was, er_sie schon ist.“ Man soll sich neuen Herausforderungen und Aufgaben stellen.

Was wünsche ich mir für die (post-)migrantische Jugend(verbands)arbeit in Deutschland?

Jugendarbeit muss ein bedeutender Teil der Integrationskonzepte der Bundesregierung werden. Die Stärkung der Partizipation und der Teilhabe von Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist in der heutigen Zeit besonders wichtig. In diesem Zusammenhang wünsche ich mir:
» Explizite Angebote, die fokussiert sind auf migrationssensible Konzepte und pädagogische Arbeit bestimmter migrantisierter Zielgruppen.
» Integration junger geflüchteter Menschen in Ausbildung und Arbeitsmarkt, ebenso müssen ausländische Bildungsabschlüsse schneller als bisher in Deutschland anerkannt werden.
» Unabhängig vom Aufenthaltsstatus muss jede_r junge Geflüchtete die Möglichkeit bekommen eine Ausbildung oder ein Studium zu absolvieren.
» Direkter Austausch zwischen jungen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. » Direkter Austausch zwischen Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Politiker_innen, denn ein gemeinsamer Austausch ist ein wichtiger Schlüssel für Integration.

Wenn ich EINE Forderung an den Bundeskanzler stellen könnte...

Ein friedliches Zusammenleben weltweit zu schaffen! Dazu ist Konfliktbearbeitung im Spektrum der Kinder sehr wichtig. Im Bildungsauftrag sollten Kinder bereits im Kindergartenalter lernen, mit Konflikten konstruktiv und gewaltfrei umzugehen und positive Veränderungen anzustoßen. Eine diplomatische, zivilgesellschaftliche und humanitäre Geschick sollte im Kindesalter erlernt und weiterentwickelt werden.

Portrait von Christina

Christina

Funktion
Zweit. Vorsitzende

Portrait von Isaak

Isaak

Funktion
Beisitzer

Sprachen
Griechisch, Deutsch, Englisch

Ich engagiere mich, weil…

Ich engagiere mich im Verein, weil ich es wichtig finde, dass unsere griechisch-pontische Kultur nicht in Vergessenheit gerät, weil man nicht in der Heimat aufwächst.

Wer oder was hat mich inspiriert/beeinflusst, mich zu engagieren?

Der Funke kam von meinem Onkel, der in mir das Feuer und die Leidenschaft entfachte, mich für die griechisch-pontische Kultur zu interessieren und mich mit weiteren Themen zu beschäftigen.

Was macht mir am meisten Spaß an meinem Engagement?
Die Bindung, die entsteht, wenn das Team gemeinsam an einem Projekt arbeitet. Die steigende Motivation gemeinsam an weiteren Projekten zu arbeiten.
Ich engagiere mich, weil…

…man nie „auslernen“ kann und es wichtig ist, anderen Menschen seine Kultur und Geschichte näher zu bringen und zu erklären. Die meisten Ausgrenzungen und Anfeindungen heutzutage beruhen auf Wissenslücken oder gar Unwissenheit. Dabei wäre die Welt um so vieles schöner, wenn man sich einander bei der Hand nimmt.

Wie soll unser ProjektTEAM in 10 Jahren aussehen?

Ich würde gerne Vereine in vielen verschiedenen Ländern (auch außerhalb Europas) erreichen und eine rege Zusammenarbeit mit ihnen haben. Uns verbindet die Liebe zu unseren Vorfahr_innen,unserer Kultur und Sprache. Entfernung sollte da keine Barriere mehr sein.

Was macht mir am meisten Spaß an meinem Engagement?

Das Miteinander. Wir kommunizieren sehr offen über Ideen und Anregungen und lassen nicht jeden Vorschlag beim kleinsten Seufzen fallen. Natürlich ist es eine Herausforderung, vor allem als kleine Gruppe und nach 2 Jahren Corona, aber eben das gibt einem noch mehr Ansporn.

Portrait von Katharina

Katherina

Funktion
Beisitzerin

Sprachen
Griechisch, Deutsch, Englisch

Portrait von Maria

Maria

Funktion
Kulturbeauftragte

Sprachen
Griechisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch

Ich engagiere mich, weil…

Der Jugendvorstand und das Tanzen mich schon mein Leben lang begleiten. Es ist ein Ort, wo ich ich selbst sein kann, meiner Kreativität und meinen Gedanken freien Lauf lassen und den Moment in vollen Zügen genießen kann. Das Gefühl der Zugehörigkeit lässt sich hier nicht wegdenken, deshalb möchte ich dem Verein etwas zurückgeben, indem ich mich aktiv engagiere.

Wie soll unser ProjektTEAM in zehn Jahren aussehen?

Vor allem durch die Pandemie haben sich die Mitglieder unseres Jugendvorstands von diesem etwas zurückgezogen. Dies ist auf der einen Seite verständlich, da jede_r von uns in diesen 2 Jahren der Pandemie vieles erlebt hat und oft vor Schwierigkeiten stand. Nichtsdestotrotz müssen wir, die Jugend des Vereins und somit auch dessen Zukunft, uns weiterhin engagieren, damit wir das Klima vor der Pandemie wieder herstellen können. Wenn uns dies gelingt, dann sehe ich meinen Verein mit einer starken und Einsatz zeigenden Jugend, wie es sie noch nie gab.

Wenn ich EINE Forderung an den Bundeskanzler stellen könnte...

Viele Vereine engagieren sich sehr und arbeiten hart, dass einige Themen, die ihnen von großer Bedeutung sind, anerkannt werden. Man sollte diese Themen ernst nehmen, besprechen, eine Lösung finden diese in ihrer Anerkennung umzusetzen und nicht einfach über diese hinwegschauen.

Was ich über mich sagen möchte.

Mich motivieren junge Menschen, die den Pontos und Griechenland von ganzen Herzen lieben und sich für die Recht und Forderungen unserer Community einsetzen, Zeit und Energie investieren. Mich motiviert der Gedanke, dass ich zumindest in der (pontos)griechischen Community eine positive Veränderung bewegen, eigene Ideen zusammen mit weiteren engagierten jungen Menschen umsetzen kann und dass wir etwas Eigenes für die nachkommenden Generationen gemeinsam erschaffen. Wir erschaffen etwas Eigenes, aber eigentlich folgen wir dem Weg, den die Generationen junger Menschen vor uns gehen wollten und gegangen sind. Es gibt etwas, das uns verbindet, obwohl wir uns nicht persönlich kennen, es ist die geteilte Visionon einer friedlichen und gerechten Welt, in der unsere Kultur und Identität sowie die Menschenwürde jedes einzelnen respektiert wird. Eines der lehrreichsten Beispiele ist unserer vertriebenen Vorfahr_innen, die nach dem Genozid und der Flucht nach Griechenland und in die ehemalige Sowjetunion eine neue Existenz und vieles auf intellektueller, ökonomischer und kultureller Ebene aufgebaut haben, trotz Armut, Ausgrenzung und Diskriminierung. Mich bewegt der Lebensmut aller Pontosgriech_innen, den sie trotz des Genozids, der Entwurzelung und der Flucht nie verloren haben. Aus ihrem Leid haben sie Hoffnung erschaffen. Tief verwurzelt in ihren Herzen ist die Liebe für ihre Heimat und die Menschen, die sie verloren haben, und das ist das Licht der Erinnerung und des Lebens.

Was bedeutet für mich politische und gesellschaftliche Teilhabe?

Für mich bedeutet politische und gesellschaftliche Teilhabe die aktive Mitgestaltung meiner Lebensrealität und der Gesellschaft, die Partizipation in Entscheidungsprozessen, die persönliche und kollektive Verantwortung, die geschichtspolitisches Bewusstsein voraussetzt. Besonders als postmigrantische Gesellschaft in der deutschen Gesellschaft und Politik repräsentiert zu werden, ist politische und gesellschaftliche Teilhabe fundamental.

Wenn ich EINE Forderung an den Bundeskanzler stellen könnte...

Offizielle Anerkennung des Genozids an den Griechen zwischen 1912-1923 durch Jungtürken und Kemalisten, Anerkennung der deutschen Mitschuld und tatkräftige Maßnahmen zum Schutz der griechischen, armenischen, assyrischen und ezidischen Identität durch Förderung der Erhaltung der Dialekte und Sprachen, der Vermittlung deren Geschichte und die damit verbundene Behandlung des Genozids an Schulen und Bildungsstätten, Förderung der Genozidforschung mit Schwerpunkt osmansicher Genozid durch den deutschen Staat, Verbot der Grauen Wölfe in Deutschland, gesetzliche Bestrafung der Leugnung des Genozids an Armeniern, Griechen und Assyrern, Förderung der deutsch-griechischen Beziehungen.

Portrait von Parthena

Parthena

Funktion
Genozidaufarbeitung

Sprachen
Griechisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch

Portrait von Vasileios

Vasilis

Funktion
Erst. Vorsitzender

Sprachen
Griechisch, Englisch, Deutsch

Ich engagiere mich, weil…

Von meiner Familie habe ich als Kind die ersten Impulse bekommen, die mein Interesse für die pontosgriechische Geschichte und Tradition geweckt haben. Als Jugendlicher wurde ich mir bewusst, dass die Möglichkeit, einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, von wesentlicher Bedeutung ist. Als junger Erwachsener habe ich nach einem Weg gesucht, meine Kreativität auszuleben. Der Jugendvorstand bietet mir die Chance, diese Aspekte miteinander zu vereinbaren.

Was bedeutet für mich politische und gesellschaftliche Teilhabe?

Das Leben ist wie ein Fluss. Man kann aus dem Fluss nicht aussteien, aber man kann die Richtung des Flusses beeinflussen, statt sich ihr hinzugeben.

Was macht mir am meisten Spaß an meinem Engagement?

Mir macht es am meisten Spaß, neue Menschen kennenzulernen und mit ihnen zusammenzuarbeiten.

Was ich über mich sagen möchte.

Mein Lebensmotto ist es, kreativ zu sein und alles mit Leidenschaft zu tun. Der motivierende Faktor für mich ist es, über andere Kulturen der Welt zu lernen und meine eigene mit anderen zu teilen.

Ich engagiere mich, weil…

Ich engagiere mich im Jugendvorstand, weil ich anderen jungen Menschen meiner Herkunft helfen kann, ihre Wurzeln zu entdecken und stolz darauf zu sein, wer sie sind und wofür sie stehen.

Was macht mir am meisten Spaß an meinem Engagement?

Was mir am meisten an der Jugendvorstand Spaß macht ist, die Art und Weise wie durch die Arbeit junger und motivierter Menschen Ideen entstehen und umgesetzt werden. . Darüber hinaus macht mir der Austausch unterschiedlicher Meinungen und das dabei gewonnene Wissen viel Spaß.

Portrait von Vasileios

Vasileios

Funktion
Schriftführer

Sprachen
Griechisch, Deutsch, Englisch

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Die Logos von JEM, der djo und des BfMFI

Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, zugleich Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus als Zuwendungsgeberin dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Verfasser_innen bei dem Projektträger djo – Deutsche Jugend in Europa, Bundesverband e.V., die alleinige Verantwortung. Die Beauftragte distanziert sich ausdrücklich von allen Inhalten, die möglicherweise straf- oder haftungsrechtlich relevant sind.