Unsere Geschichte

Deutsche Jugend des Ostens

Die djo – Deutsche Jugend in Europa wurde 1951 als Deutsche Jugend des Ostens gegründet. Der Verband half Kindern und Jugendlichen, die als Folge des Zweiten Weltkriegs als Vertriebene und Flüchtlinge ihre Heimat verloren hatten, sich in die westdeutsche Gesellschaft einzuleben, ihre Kriegserlebnisse zu verarbeiten, ihre kulturelle Identität zu bewahren und ihre jugendpolitischen Ziele durchzusetzen.

Verbandshistorisch existierten einige Bundesgruppen bereits bevor sich die Deutsche Jugend des Ostens gründete und sich die Landesverbände bildeten. Die Eigenständigkeit und große Bedeutung der Bundesgruppen war und ist in der djo-Deutsche Jugend in Europa ein wichtiges Element.

Die erste Zäsur

Zur ersten Zäsur kam es 1974 mit der Umbenennung des Verbandes in djo – Deutsche Jugend in Europa. Damit wurde der politisch-gesellschaftlichen Entwicklung Deutschlands Rechnung getragen, aber auch der Veränderung der Mitgliedsstruktur des Verbandes. Die nun im Verband organisierten Jugendlichen waren selbst nicht mehr junge Heimatvertriebene, sondern westdeutsche Jugendliche, deren Eltern allerdings oft eigene Vertreibungserfahrungen gemacht hatten. Im Zeichen der neuen Ostpolitik der sozialliberalen Bundesregierung unter Willy Brandt wurde auch eine innerverbandliche Diskussion um die Ausrichtung der Ziele der Deutschen Jugend des Ostens angestoßen. Es kam zu einem Paradigmenwechsel: Nicht mehr die Rückkehr in die verlorene Heimat, sondern eine Auseinandersetzung mit den östlichen Nachbarn und eine Aussöhnung mit diesen war nun das Ziel. Deshalb sah und sieht sich der Verband als ein Bindeglied zwischen West- und Osteuropa. Um dies auch nach außen kenntlich zu machen wurde der Name in „Deutsche Jugend in Europa“ geändert. Die Abkürzung „djo“ dient weiterhin als Erkennungszeichen und macht die Entstehungsgeschichte des Jugendverbandes deutlich.

Die zweite Zäsur

Die zweite Zäsur kam mit der deutschen Wiedervereinigung. Die djo – Deutsche Jugend in Europa hat damals bewusst entschieden, keine eigenen Strukturen in Ostdeutschland zu gründen, sondern sich einen Partner vor Ort zu suchen. Deshalb heißen die Landesverbände Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin „Jugendbund Deutscher Regenbogen“. Der Jugendbund Deutscher Regenbogen hatte sich in den letzten Monaten der DDR gebildet und fusionierte dann auf gleichberechtigter Grundlage mit der djo-Deutsche Jugend in Europa im September 1990.

Öffnung für Migrant_innenjugendselbstorganisationen

Nach der Öffnung der djo-Deutsche Jugend in Europa, Bundesverband für Migrant_innenjugendselbstorganisationen (MJSO) im Jahr 2000 erwies sich die Doppelstruktur als sehr hilfreich. Dadurch war der Verband in der Lage, neue Mitgliedsverbände aufzunehmen und dabei deren Eigenstruktur zu erhalten. Diese haben eine direkte Repräsentanz auf Bundesebene und können die Aktivitäten und die jugendpolitische Positionierung des Gesamtverbandes aktiv mitgestalten.