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11. Dezember 2024
Interview mit Alona Sochynska und Vladislav Hlobe vom Kinder- und Jugendclub „Modellierton“ e.V.

Welche Angebote bietet ihr aktuell in eurem Verein an, und wie haben sich diese über die letzten Jahre entwickelt?

Alona Sochynska: Ich biete im Tanzstudio meiner Organisation Assistenzchoreografendienste an und unterrichte die jüngste Gruppe (3 bis 4 Jahre alt) in Tanz und Stretching. Vor kurzem habe ich neue Kinder für den Unterricht rekrutiert. Seit kurzem bin ich auch für die sozialen Medien meines Vereins tätig, und zwar als SMM-Managerin und Content Maker. Meine Hauptaufgabe ist die tägliche Verwaltung von Instagram für den Modellierton-Club. Dies ist in den letzten Jahren zu einer Notwendigkeit geworden, da die sozialen Medien einen direkten Einfluss auf die Entwicklung unserer Organisation haben.

Vladislav Hlobe: Unsere Organisation Modellierton bietet derzeit eine Vielzahl von Kursen an: Tanz, Akrobatik, Fly-Yoga, Karate, Malen sowie Musikunterricht, einschließlich Klavier, Gitarre, Akkordeon, Schlagzeug, Flöte, Violine und Gesang (Pop und Klassik). Außerdem bieten wir Sprachkurse in Deutsch, Englisch, Russisch und Ukrainisch an, und bald werden auch Französisch und Italienisch hinzukommen. In den letzten zwei Jahren hat sich unser Angebot erheblich erweitert, da neue Lehrer_inne und neue Kurse hinzugekommen sind. Daher mussten wir ein weiteres Stockwerk anmieten, da wir immer weiterwachsen.

Wer ist für die verschiedenen Aktivitäten zuständig und wie seid ihr als Team organisiert?

Alona Sochynska: Wir haben mehrere Manager in der Organisation, die für bestimmte Arbeitsspektren zuständig sind. Irina Gottfried – die Leiterin von Modellierton kümmert sich oft um die finanziellen, buchhalterischen und bürokratischen Angelegenheiten des Vereins und sucht nach neuen Entwicklungsmöglichkeiten. Maxim Pushkarev – ich würde ihn als den kreativen Leiter des Clubs bezeichnen. In letzter Zeit hat er neue Mitarbeiter gesucht und neue Bereiche der Organisation eröffnet sowie Aufgaben für soziale Netzwerke übernommen. Ich arbeite auch mit Veronika Pozdeikina zusammen, die Leiterin und Chefchoreografin des Tanzstudios ist. Der Club Modellierton organisiert auch Camps, an denen ich teilnehme. Oksana Kurdupova ist für diese Projektaktivitäten zuständig.

Wie setzt sich Ihr Team zusammen? Arbeiten Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Erfahrungen mit Ihnen zusammen?

Alona Sochynska: Ich würde das Modellierton-Team als einen kleinen Planeten für alle bezeichnen. Bei uns arbeiten sehr unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Hintergründen und Erfahrungen. Wenn eine neue Person zum Team stößt, wundere ich mich immer wieder, wie eine so kleine Stadt so viele unterschiedliche und interessante Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt zusammenbringen kann. Doch die Arbeit mit Jugendlichen und Kindern verbindet uns alle.

Welche speziellen Angebote gibt es für Menschen aus der Ukraine, und wie nehmt ihr die Nachfrage nach diesen Angeboten wahr?

Vladislav Hlobe: Für Menschen aus der Ukraine bieten wir Deutschkurse, Hilfe bei der Beantragung von Dokumenten wie Jobcenter und Rathaus, sowie psychologische Unterstützung durch diplomierte Psycholog_innen an. Ich komme selbst aus der Ukraine, und als ich nach Deutschland kam, habe ich diese Unterstützung dringend gebraucht. Die Organisation Modellierton und unser Psychologe haben mir sehr geholfen — sie haben mir geholfen, eine Wohnung zu finden und die Anträge für die Integrationskurse Deutsch zu stellen. Jetzt, zwei Jahre später, versuche ich selbst, Menschen aus der Ukraine bei der Integration in Deutschland zu helfen.

Alona Sochynska: Für Menschen aus der Ukraine haben wir im Moment die gleichen praktischen Angebote wie für den Rest der Welt. Da die meisten Ukrainer seit mehr als 2 Jahren in Deutschland sind und man nicht weiß, wann diese Zeitspanne endet, habe ich mit meiner Familie das Beste daraus gemacht. Ich bin Modellierton sehr dankbar für die Unterstützung am Anfang und die speziellen Projekte und Angebote für Ukrainer, dafür, dass Deutschland uns erlaubt hat, in seinem Land zu leben und versucht hat, den Umzug so reibungslos wie möglich zu gestalten. Zur Zeit – September 2024 – gibt es fast keine Nachfrage nach speziellen Angeboten, da uns nichts mehr angeboten wird.

 

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