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11. Dezember 2024
Bildungs- und Kreativplattform für Kinder aus der Ukraine „Druzi“

„Druzi“ ist das ukrainische Wort für „Freunde“. Unter diesem Motto bietet JunOst Bayern seit März 2022 sein Unterstützungsangebot für ukrainische Flüchtlinge an. Wir haben darüber im  im PFEIL 2022 berichtet. 

Und was ist aus „Druzi“ geworden

Im Jahr 2024 stehen die Herausforderungen für die Bildungs- und Kreativplattform „Druzi“ unter neuen Vorzeichen. Wir sprechen mit Kateryna Ponomarenko, der aktuellen Koordinatorin von „Druzi“, über die Camps und die Weiterentwicklungen.

„Für die Camps erhalten wir dieses Jahr leider keine ausreichende Finanzierung,“ berichtet sie. „Im Jahr 2022 organisieren wir noch acht Sommercamps, und 2023 sind es immerhin fünf. Dieses Jahr müssen wir uns auf ein Tagescamp in München beschränken. JunOst Bayern bietet zudem ein Erlebniscamp mit Übernachtungen an – hier können auch ‚Druzi‘-Kinder teilnehmen. Die Nachfrage ist aber super groß, und wir würden uns freuen, im nächsten Jahr wieder mehrtägige Camps anzubieten.“

Aber auch neben den Camps leistet „Druzi“ großartige Arbeit, und auch 2024 führen wir andere Projekte fort und initiieren neue. „Wir haben zum Beispiel vier kreative Gruppen in den Bereichen Tanz, Theater, Musik und Basteln, die sich wöchentlich treffen. Zusätzlich veranstalten wir Tagesprojekte wie Wanderungen und Kunstworkshops.“ Ein besonders bemerkenswertes Projekt ist „Project Design“, das sich über vier Monate erstreckt und auch Themen wie Leadership umfasst. „Wir würden dieses Projekt sehr gerne verlängern,“ erzählt uns Kateryna.

Ein Highlight im Herbst ist das Festival Krapka (auf Deutsch: Punkt), das Ende Oktober in München stattfindet. „Dieses dreitägige Festival richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren, hauptsächlich aus München. Besonders stolz sind wir auf eine Gruppe vierzehnjähriger Jugendlicher, die ein Theaterstück auf Deutsch aufführen werden. Das ist wirklich großartig,“ fügt Kateryna hinzu.

Die Nachfrage nach den Angeboten von „Druzi“ bleibt weiterhin hoch. „Der Bedarf ist auf jeden Fall da,“ bestätigt Kateryna. „Wir beschäftigen uns aktuell weniger mit kleineren Kindern, da sie in verschiedenen anderen Angeboten integriert sind. Unser Fokus liegt auf Kindern ab 10 Jahren, die viel Unterstützung benötigen und oft mit vielen Gedanken und Sorgen beschäftigt sind.“

Die Finanzierung der Angebote wird für 2024 – neben Teilnehmendenbeiträgen – größtenteils von der Stadt München getragen. „Daraus schaffen wir auch eine feste Stelle. Für 2025 ist die Finanzierung gesichert, das sind tolle Neuigkeiten,“ berichtet uns Kateryna.

Für die Zukunft wünscht sich das „Druzi“-Team eine stärkere Öffnung und weitere Themen neben der eher künstlerischen Ausrichtung: „Wir legen großen Wert auf Bildung, demokratische Ausbildung und Toleranz und möchten in diese Richtung noch mehr unternehmen,“ erklärt Kateryna. „Auch internationale Austauschprogramme, vielleicht mit Erasmus, wären eine Bereicherung. Momentan sind wir noch sehr geschlossen und würden uns gerne öffnen und ein bisschen rausgehen.“

„Druzi“ bietet den Kindern und Jugendlichen einen Raum, in dem sie sich sicher und geborgen fühlen. „Es ist enorm wichtig für das Gemeinschaftsgefühl, denn ‚Druzi‘ bietet eine Plattform, über die gemeinsame Erfahrungen ausgetauscht und neue Ideen entwickelt werden können,“ fasst Kateryna zusammen. Hoffen wir also, dass es auch im nächsten Jahr mit „Druzi“ weitergeht und die notwendigen finanziellen Mittel gefunden werden, um diese wertvolle Arbeit fortzusetzen.

Foto: © Polina Korolkova

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