Schwarzweiß-Foto: Zwei Jungen sitzen am Meer

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05. Juni 2021
70 Jahre djo – Deutsche Jugend in Europa

In diesem zweiten, turbulenten Corona-Jahr, feiert die djo – Deutsche Jugend in Europa ihr 70. Jubiläum und reiht sich damit in die runden Geburtstage, Jubiläen und Festlichkeiten ein, die 2021 pandemiebedingt leider nicht angemessen gefeiert werden können. Auch wenn wir uns alle eine analoge Feier gewünscht haben – wir haben das Beste aus der Situation gemacht…und hatten Spaß dabei!

Über 70 Mitglieder, Ehemalige und Freund_innen der djo – Deutsche Jugend in Europa kamen am 8. April im digitalen Feier-Raum zusammen, tauschten djo-Erinnerungen aus und teilten ihre Gedanken zu unserem Verband. Gemeinsam rieten wir uns durch djo-Erinnerungsorte, begaben uns auf eine fotografische Zeitreise und lauschten Klassikern der djo‑Musikwelt. Aber wir wollen nicht zu viel vorweg nehmen…

Wipfel als Startschuss unserer digitaler Jubiläums-Feier

Unangenehme Stille am Anfang von Zoom-Treffen? Darum mussten wir uns dank unserer hochmotivierten und gesprächigen djo-Ehemaligen keine Sorge machen. Der frühzeitig geöffnete Zoom-Raum bot allen die Möglichkeit, bekannte Gesichter zu begrüßen und fröhlich in die Kamera zu winken.

Toni Goldhammer, langjähriges Bundesvorstandsmitglied und sdj-lerin, war an diesem Abend unsere Moderatorin und übergab das Wort zunächst an Denis Petrovic von Amaro Drom. Denn der 8. April ist nicht nur der Gründungstag der djo – Deutsche Jugend in Europa, sondern auch der Internationale Tag der Rom_nja. Denis gab einen interessanten Einblick in deren Geschichte im Kontext dieses besonderen Tages.

Anlässlich des 70. Jubiläums der djo – Deutsche Jugend in Europa griffen wir tief in die Foto-Kiste und durchstöberten unser Archiv. In einer Fotomontage ließen wir Impressionen aus 70 Jahren Verbandsgeschichte auf uns wirken, denn Bilder sagen ja bekannterweise manchmal mehr als 1000 Worte… An dieser Stelle kam auch unser Überraschungsgast ins Spiel. Mit einem, im Vorfeld verschickten, kleinen Geschenkpäckchen wollten wir ein wenig Jubiläumsluft zu unseren Gästen nach Hause bringen: Ein bisschen Tee und Schokolade als Nascherei für den Abend, ein paar djo-Souvenire (die berüchtigte Anstecknadel durfte natürlich nicht fehlen) und ein ominöser Briefumschlag mit der Aufforderung, diesen gemeinsam mit allen am 8. April zu öffnen. Live über Zoom packten wir dann gemeinsam ein Set frischgedruckter djo-Briefmarken aus…und präsentierten das neue Logo des djo-Bundesverbands!

Festliche Worte zum festlichen Anlass…

Anschließend übernahm unsere Bundesvorsitzende Hetav Tek und thematisierte in ihrer Begrüßungsrede für den Verband damals wie heute relevante Fragen: „Wie lässt sich zwischen Vergangenheit und Gegenwart eine Brücke bilden? Wie können wir voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen? Wie können wir Versöhnung schaffen? Die djo – Deutsche Jugend in Europa steht für eine pluralistische, dynamische und offene Erinnerungskultur, die die Vielfalt der Geschichten in unserem Verband und unserer Gesellschaft zelebriert und respektiert. Wir möchten diese Vielfältigkeit von Geschichten und Erinnerungen und die Stärke, die davon ausgeht, auch in den nächsten 70 Jahren nach außen tragen.“

Auch Frank Jellito, ehemaliger djo-Bundesgeschäftsführer, erzählte in seiner unverblümten und frischen Art von den 2000er Jahren und der Öffnung des Verbands. Wir danken Frank für seinen spannenden Einblick in die Geschichte und den konstruktiv-kritischen Blick auf vergangene und aktuelle Aufgaben des Verbands!

Ein Versuch die Zoom-Müdigkeit zu besiegen

Für unser Online-Jubiläumsfeier haben wir uns vorgenommen, die Standard-Zoom-Kachel-Konferenz aufzubrechen und dem Auge etwas Abwechslung zu bieten. Also nutzten wir Google Street View für unser djo-Erinnerungsorte-Quiz und gelangten virtuell zu einigen Erinnerungsorten des Verbands und seinen Mitgliedern. Wir reisten zum Pergamonmuseum und Sinti_zze-und-Rom_nja-Denkmal in Berlin, zur Wasserkuppe und zur Burg Ludwigstein, dem Gründungsort der djo – Deutsche Jugend in Europa. Wir überquerten sogar die Grenzen Deutschlands und machten uns auf nach Temeswar in Rumänien und Riga in Lettland. Das war nur ein kleiner Einblick in die vielen Orte, die für uns und unsere Gliederungen von Bedeutung sind. Wir werden uns in unserem Themenjahr „Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft“ weiterhin mit verschiedenen Erinnerungsorten, die für den Verband relevant sind, beschäftigen.

Auch unsere Pausen wollten wir nicht stillschweigend verstreichen lassen. Dafür durchforsteten wir die djo-Mediatheken, bespielten den Zoomraum mit dem alten djo-Klassiker „Wir wollen Brücke sein“, dem Sommertreffen-Rap und natürlich…Lambadina von Singsasylym Dresden.

Stell dir vor, die djo – Deutsche Jugend in Europa wäre…

Nach dem vielen Zuhören und Mitdenken wurde es Zeit für ein gemeinsames Aktivwerden! Wir verteilten uns in virtuelle Arbeitsräume und beschäftigen uns mit verschiedenen Seiten derselben Medaille: Wäre der Verband ein Wesen, Pflanze, Gebäude, Gericht und Fahrzeug…wie wäre er denn dann? Wir fragten uns: Was verbinden wir mit der djo – Deutsche Jugend in Europa? Wie sehen wir sie? Und wie sieht es eigentlich mit der Zukunft aus?
In Kleingruppen tobten wir uns in einer gemeinsamen Mal-Aktion am Zoom-Whiteboard aus. Die daraus entstandenen djo-Kunstwerke gehen selbstverständlich nicht verloren, sondern werden in der letzten PFEIL-Ausgabe dieses Jahres präsentiert! Einen kleinen Vorgeschmack gibt das Bild der Arbeitsgruppe djo-Ort, das ihr über dem Text sehr. Danke an alle Gäste, die sich auf diese Spielerei mit uns eingelassen haben!

Wir waren, wir sind und wir bleiben ein Jugendverband! Und ganz in jugendverbandlicher Manier entschieden wir uns für den Schlussteil unserer Jubiläumsfeier etwas Neues und Experimentelles auszuprobieren. So verlegten wir den informellen Ausklang unseres gemeinsamen Abends in die Räume von Gather.town, einem neuen Online-Konferenz-Tool. Leichtes Chaos beim Betreten der Plattform gehörte natürlich dazu. Doch nach ein wenig Hin und Her fanden wir hier, was uns sonst bei digitalen Treffen in Pandemiezeiten verwehrt bleibt: Ausschweifende Gespräche über theoretische Mathematik am Kaminfeuer und ein harter Kern, dem auch Bildschirm-Kommunikation nicht die Sprache verschlägt.
Der djo-Bundesverband möchte sich noch einmal ganz herzlich bei allen Teilnehmenden und Gästen für die Flexibilität, gute Laune und Offenheit für Neues bedanken! Auf die nächsten 70 Jahre djo – Deutsche in Europa und baldige Begegnungen in Analog.

 

Renata Gußmann
Referentin für Kulturelle Jugendbildung

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